Wenn Wohnraum und Arbeitsplatz näher zusammenrücken
Die AREO GA41 GmbH schafft in Düsseldorf Bürofläche für Gründer. Mit dem TREIBHAUS hat man bereits ein erfolgreiches Konzept umgesetzt. Aber Rosita Kaiser von der Bürovermietung AREO und Bernd-Claas Gesterkamp, Community-Manger von TREIBHAUS Coworking, haben noch viele weitere Ideen.
Startup_DUS: Mit dem TREIBHAUS-Düsseldorf haben Sie einen der Hot-Spots für die Gründerszene in Düsseldorf etabliert. Wie hat sich die Szene in Ihren Augen in den letzten Jahren entwickelt?
Rosita Kaiser und Bernd-Claas Gesterkamp: Die Düsseldorfer Gründerszene hat sich in den letzten Jahren sehr lebhaft entwickelt; wir sehen immer mehr mutige, junge Leute, die mit viel Motivation und Spirit ihr eigenes Ding durchziehen. Das belegt ja auch der „Deutsche Startup Monitor 2018“, der feststellte, dass Nordrhein-Westfalen in der Befragung erstmals die meisten Startups stellt – nicht Berlin.
Startup_DUS: Sie haben ganz unterschiedliche Büros im Angebot, vom 20 qm MINI-Büro bis zum 100 qm MIDI-Office ist alles möglich. Was wird am meisten genutzt? Gibt es mehr Solo-Gründer oder eher ganze Teams, die neue Ideen zum Leben erwecken?
Rosita Kaiser und Bernd-Claas Gesterkamp: Sowohl Teams als auch Einzelkämpfer starten erst mit einem Büro, deshalb bieten wir in erster Linie kleinere Flächen an. Dadurch, dass sich die einzelnen kleinen Büros später einfach zu einer größeren Fläche zusammenlegen lassen, bieten wir jedem unserer Mieter die Möglichkeit, ganz individuell zu wachsen. Oft bestehen die Startups bereits von Beginn an aus kleinen Teams von zwei, drei Leuten. Die typische One-Man-Show oder zutreffender Weise eher One-Woman-Show, gibt es genauso. Sie halten sich etwa die Waage mit den Teams.
Startup_DUS: Sie entwickeln gerade rund um das TREIBHAUS im Rahmen des „Triangle Concepts“ eine weitere Immobilie, die das TREIBHAUS durch Wohnraum und Gastronomie ergänzen soll. Können Sie uns dazu schon weitere Details verraten und welche Ziele Sie für sich selbst sowie die Startups damit verfolgen?
Rosita Kaiser und Bernd-Claas Gesterkamp: In der Stadt- und Quartiersentwicklung manifestiert sich ja der Trend, dass Wohnen und Arbeiten örtlich wieder näher zusammenrücken. Entwickler bedienen damit die Nachfrage der Menschen. Diesen Wunsch, Angebote nah beieinander zu vereinen, die sich ergänzen, möchten wir mit dem Triangle-Konzept erfüllen. Sprich: Ich kann nah am Arbeitsort wohnen. Oder finde flexible Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe meines Büros. Das ist die eine Sache an der wir arbeiten. Gastronomie und andere Servicedienstleistungen nah am Wohn- oder Arbeitsort anzusiedeln, finden wir ebenso sinnvoll. Einen ersten Aufschlag machte kürzlich das gegenüber dem Treibhaus neu eröffnete THE GROUND COFFEE. Ein ganz tolles Kaffeekonzept aus England, im schicken Industrie-Design, das verrückt dekadente Süßspeisen vertreibt. Innerhalb kürzester Zeit ein total angesagter Laden, der unseren Gründern tolle Mittagssnacks und eine Pausengelegenheit zum Nachbarschaftstarif bietet. Kurzum: Eine Win-Win-Situation für alle!
Startup_DUS: Ein Triangle besteht aus drei Seiten. Was ist ihr drittes Element?
Rosita Kaiser und Bernd-Claas Gesterkamp: Darüber wollten wir eigentlich noch nicht sprechen. Wir führen in diesen Tagen in der Hüttenstrasse 27 das Soft-Opening unseres jüngsten Sprosses dem „TREIBHAUS-COWORKING“ durch. Als Experten für kleinformatiges Wohnen und Arbeiten war es nur eine Frage der Zeit, bis auch wir Tische und Mitgliedschaften an digitale Nomaden vermieten. Besuchen Sie uns mal dort. Wir haben das, was die Szene sonst so macht, auf unsere Weise interpretiert.
Startup_DUS: Sie unterstützen auch in diesem Jahr wieder die Startup-Woche in Düsseldorf durch Ihr Sponsoring?
Rosita Kaiser und Bernd-Claas Gesterkamp: Ja, genau. Die Startup-Woche halten wir für sehr gelungen, weshalb wir wieder froh sind, dabei zu sein, um unsere Gründerszene tatkräftig zu unterstützen.
Startup_DUS: Sie haben das TREIBHAUS-Konzept auch erfolgreich nach Köln „exportiert“. Wie sehen Ihre Pläne für die kommenden Jahre aus?
Rosita Kaiser und Bernd-Claas Gesterkamp: Momentan arbeiten wir verstärk an der Umsetzung des Triangle-Konzepts zum Thema Mikro-Wohnen. Wir finden es total praktisch, Wohngelegenheit in der Nähe von Arbeitsplätzen bereitzustellen. Wir hören auch immer wieder von Mietern, die auf WG- oder Wohnungssuche sind. Wir freuen uns, dass wir denjenigen bald ganz tolle, moderne Mikroappartments anbieten können.
Startup_DUS: Stichwort Köln: Gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Gründern in Düsseldorf und Köln – abseits der Vorliebe für Alt oder Kölsch?
Rosita Kaiser: Die Biervorliebe ist natürlich ein signifikanter Unterschied. Darüber hinaus sind die Unterschiede tatsächlich zu vernachlässigen. Beide Standorte haben ganz wunderbare, kreative Köpfe, die geniale Services oder Produkte anbieten.
Startup_DUS: Und Ihr Pitch zu Düsseldorf als Startup-Standort in drei Sätzen?
Rosita Kaiser: Als einer der besten Hochschulstandorte bringt Düsseldorf viele qualifizierte, sehr gut ausgebildete Gründer respektive Personal hervor. Aufgrund der hohen Lebensqualität gibt es keinen Grund wegzuziehen, für andere aber umso mehr Grund, sich in Düsseldorf niederzulassen. Das haben auch Stadt und Land NRW erkannt und bieten vielfältige Fördermöglichkeiten, die als Incentives den Standort extrem aufwerten.