Beschleuniger für den Smartphone- und AIoT-Markt: Xiaomi Deutschland

Die Xiaomi Group wurde 2010 in China gegründet, ist mittlerweile das jüngste Unternehmen auf der Fortune Global 500 Liste und gehört zu den größten Smartphone-Herstellern der Welt. Aber auch viele weitere innovative und intelligente Produkte gehören zum Produktsortiment. Wir sprechen mit Alan Chen Li, dem Geschäftsführer von Xiaomi Deutschland, über die Erfolgsgeschichte des Unternehmens, die interne Innovationskultur, über leidenschaftliche Fans und den deutschen Markt.
Alan Chen Li
Geschäftsführer Xiaomi Technology Germany
Startup_dus: Xiaomi ist seit 2017 in Europa vertreten, seit 2019 in Deutschland und im Juli 2020 habt Ihr hier in Düsseldorf Euren ersten Mi Store eröffnet. Was plant Ihr aktuell noch auf dem deutschen Markt?

Alan Chen Li: In Deutschland sind wir bereits die Nummer 3 der Smartphone-Hersteller. Dass wir das in so kurzer Zeit geschafft haben, macht uns sehr stolz und wir danken all unseren Kunden und Mi Fans da draußen! Unser aktuelles Ziel in Deutschland ist die Steigerung unserer Markenbekanntheit und die Positionierung im Smartphone-Premium-Segment mit der neuen Mi 11-Reihe. Natürlich werden wir auch die anderen Preis-Segmente nicht vernachlässigen und auch hier Innovationen und topaktuelle Technik zum günstigen Preis anbieten, den sich jede*r leisten kann. Gerade haben wir zum Beispiel unseren Performance-Allrounder, das Redmi Note 10 5G, für den deutschen Markt vorgestellt. Ein toller Begleiter für den Alltag und eines der erschwinglichsten 5G-Smartphones auf dem Markt für unter 230 Euro.


Startup_dus: Euer Kerngeschäft sind Smartphones, mittlerweile sind aber auch noch viele weitere innovative Produkte wie Smartwatches, Haushaltsroboter und Mobilitätslösungen dazugekommen. Was kann man hier in Zukunft noch von Euch erwarten?

Alan Chen Li: Richtig, Xiaomi ist eine Marke mit einer sehr offenen Produktwelt und wir haben weit mehr als nur Smartphones zu bieten. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Insgesamt haben wir ja mehr als 2.000 AIoT- und Lifestyle-Produkte im Sortiment, und wir planen, noch mehr davon auch nach Deutschland zu bringen – natürlich vollständig lokalisiert und an alle gültigen Regeln und Richtlinien angepasst. Das vernetzte Zuhause ist hierzulande aber noch nicht zum Standard geworden, deshalb müssen wir den Menschen die Vorteile erst einmal näherbringen und ihnen zeigen, dass das alles sehr einfach und unkompliziert mit nur einer App funktioniert. Im Handel setzen wir dazu zum Beispiel auf innovative Shop-in-Shop-Lösungen, in denen die Kunden unsere Produkte ausprobieren und die Vorteile selbst erleben können. Wir machen das Schritt für Schritt, zum Beispiel mit Produktreihen wie E-Scootern, Fernsehern oder Staubsaugern, die die Verbraucher schon kennen.

Langfristig, wir sprechen hier von einem Zeitraum über die nächsten 10 Jahre, investieren wir auch stark in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen. Xiaomi verfügt über zahlreiche Kerntechnologien, die auf das Geschäft mit intelligenten Elektrofahrzeugen übertragen werden können. Und wir können damit unserem Ziel, den Menschen ein besseres Leben durch innovative Technologie zu ermöglichen, noch ein Stück näherkommen. Bis zum ersten eigenen Elektrofahrzeug ist es aber noch ein weiter Weg.

Startup_dus: Wie bereits angesprochen: Euer Output und Euer Innovationsgrad sind gigantisch. Könnt Ihr uns ein bisschen mehr über diese „Innovation Culture“ bei Xiaomi erzählen?

Alan Chen Li:

Unsere Vision ist es, dass jede*r durch innovative Technologie ein besseres Leben genießen kann. Deswegen arbeiten wir für unsere Produkte mit zahlreichen innovativen Unternehmen und Startups zusammen und entwickeln gemeinsam Ideen und Produkte, mit denen wir dieser Vision näherkommen.

Auch das Feedback unserer Nutzer und Mi Fans ist uns sehr wichtig, da hören wir genau zu. Denn es gibt immer etwas zu verbessern. Zum Beispiel beim Aufladen von Smartphones. Diese wollen die Menschen möglichst lange am Tag verwenden, also haben wir leistungsstarke Akkus eingebaut. Damit aber nicht genug – wir wollen auch die Ladepausen geringhalten. Also bieten selbst unsere Einstiegsgeräte eine Schnellladefunktion. Unser neues Flaggschiff Mi 11 Ultra lädt sogar mit 67W, sowohl per Kabel als auch drahtlos. Das könnte doch eigentlich reichen? Vielleicht schon, aber wir arbeiten gerade an einer neuen Technologie namens Mi Air Charge, mit dem sich das Smartphone ohne Kabel während der Benutzung über mehrere Meter hinweg quer durch den Raum aufladen lässt. Oder da wäre unsere erste Flüssiglinse in der Smartphone-Kamera unseres Mi Mix FOLD, die dem menschlichen Auge nachempfunden ist. Ich könnte noch viele weitere Beispiele nennen.


Startup_dus: Ihr betont immer wieder, wie wichtig die Community innerhalb Eures Geschäftsmodells ist. Könnt Ihr das näher erläutern?

Alan Chen Li: Unsere Mi Fans und Nutzer stehen im Zentrum von allem, was wir tun. Sie geben uns Feedback und Ideen, und spornen uns jeden Tag zu neuen Höchstleistungen an. Das ist eine besondere Verbindung, die in beide Richtungen geht. Deswegen möchten wir ihnen auch so viel wie möglich zurückgeben – durch tolle, innovative Produkte, die sich jede*r leisten kann, aber auch im direkten Austausch und Interaktion. Social Media ist ein extrem wichtiger Kanal für uns, aber wir bieten auch weitere Aktivitäten wie zum Beispiel das Mi Fan Festival, das wir für und mit unseren Fans veranstalten. Leider konnten wir diesen Teil in Deutschland durch die Pandemie bisher noch nicht umsetzen, aber wir freuen uns sehr darauf!


Startup_dus: Warum habt Ihr Euch für Düsseldorf als Standort für Euren ersten Store in Deutschland entschieden – und warum, denkt Ihr, ist die Stadt so interessant für junge, innovative Unternehmen?

Alan Chen Li: Düsseldorf hat eine großartige Infrastruktur. Die Verkehrsanbindung ist sehr günstig und viele unserer Partner wie Distributoren oder Mobilfunkanbieter sind auch hier oder leicht zu erreichen. Darüber hinaus bietet die Region einen großen Pool an „Local Talents“, was uns beim Aufbau unseres deutschen Standorts wichtig war. Und nicht zuletzt ist Düsseldorf eine attraktive, weltoffene Stadt, in der wir uns von Anfang an sehr willkommen und wohlgefühlt haben. Wir verstehen uns als globales lokales Unternehmen, da lag es nahe, auch unseren ersten Mi Store in Deutschland hier auf der Flinger Straße zu eröffnen. Am Eröffnungstag standen die ersten Mi Fans bereits ab Mitternacht in der Schlange, obwohl wir erst um 10 Uhr eröffnet haben – damit hatten wir nicht gerechnet. Es ist toll, hier zu sein und wir fühlen uns hier richtig wohl. Deshalb setzen wir auch mit unserer Partnerschaft mit Fortuna Düsseldorf ein entsprechendes Zeichen.


Startup_dus: Und welche Pläne habt Ihr bezüglich der Kooperation mit lokalen Startups hier aus der Region?

Alan Chen Li: Wir sind immer offen für neue Ideen und Technologien, durch die die Menschen ein besseres Leben genießen können. Da wir aber erst seit kurzer Zeit offiziell in Deutschland vertreten sind, können wir derzeit keine konkreten Aussagen zu möglichen lokalen Kooperationen machen.

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