Das Netz für neue Ideen
Vodafone UPLIFT, das Startup-Programm von Vodafone Deutschland, ist umtriebig wie nie. Mit rund 50 Startups im Programm arbeitet man fleißig an neuen Ideen und Lösungen für das Internet of Things und den Cloud-Sektor im B2B-Bereich. Wir sprechen mit Senior Innovation Manager Robert Dillge über das vergangene Jahr und Pläne für die Zukunft. |
Startup_dus: Vodafone ist eines der führenden Telekommunikations- und IoT-Unternehmen weltweit. Gerade im Bereich Internet of Things hat man das Gefühl, kaum noch mitzukommen, so schnell kommen neue Ideen und Devices auf den Markt. Wie behaltet Ihr da den Überblick – und welche Ansätze sind für Euch als Vodafone bzw. als Accelerator-Programm für Vodafone Deutschland besonders interessant? Robert Dillge: Die Anzahl der vernetzten Geräte steigt in der Tat sehr schnell an. Da muss man natürlich ein Auge auf die Trends aber vor allem auch auf die Kunden haben. Bei UPLIFT fokussieren wir uns in erster Linie auf den B2B-Bereich. Daher stehen wir auch in engem Austausch mit unserem Geschäftskundenvertrieb, der den Kundenbedarf auf IoT-Seite sehr gut versteht und an uns zurückspielen kann. Auf dieser Basis können wir gut agieren. |
Startup_dus: In Zeiten von Covid-19 arbeiten wir immer digitaler und immer mehr cloud- bzw. webbasierte Startups gehen an den Start. Ist das ein Trend, den Ihr bestätigen könnt? Und arbeitet Ihr bereits mit solchen Unternehmen zusammen?
Robert Dillge: Absolut! Die zunehmende Entwicklung von Platform bzw. Software as a Service haben wir aber natürlich auch schon vor der derzeitigen Situation im Fokus gehabt. Vor zwei Jahren haben wir deshalb ein zusätzliches Angebot in unser Leistungsspektrum für Startups aufgenommen: das Paket für Startups, die IT-Infrastruktur benötigen – den Vodafone PACESETTER. Hierunter fallen insbesondere Cloud-Credits, die wir kostenlos zu Verfügung stellen. Von mittlerweile fast 50 Startups bei UPLIFT ist der Großteil mittlerweile cloudbasiert.
Startup_dus: Aktuell finden sich ja fast 50 Startups in Eurem UPLIFT-Programm. Wie läuft es aktuell und was hat sich seit Corona in Eurer Zusammenarbeit geändert?
Robert Dillge: Kein UPLIFT-Partner musste Corona-bedingt aufgeben, was uns erst mal sehr freut! Einige wurden beispielsweise durch die Schließung des Einzelhandels beeinträchtigt. Diese Startups haben die Zeit aber gezielt für Produktoptimierung und den Ausbau genutzt.
Die Zusammenarbeit hat sich Corona-bedingt komplett digital abgespielt. Da wir unsere Partner jedoch in ganz Deutschland verteilt haben, war dies nicht neu für uns, vielmehr gelebter normaler Alltag.
Was sich sogar vereinfacht hat, sind pragmatische Ansätze wie zum Beispiel ein virtuelles Community-Event mit Weinprobe und Networking, bei der sich alle Partner kennen lernen konnten. Zudem haben wir dieses Frühjahr online Brown Bag Sessions für die Startups aus dem UPLIFT Programm ins Leben gerufen haben, wo sie Expertentipps zu bestimmten Themen wie Finanzierung bekommen.
Darüber hinaus waren wir auf einigen digitalen Veranstaltungen (u. a. Bits & Pretzels 2020), bei denen wir auch unsere Partner mit einbinden konnten. Und an einem „vor Ort“-Wiedersehen in diesem Jahr arbeiten wir bereits!
Startup_dus: Gibt es für Euch Highlights der aktuellen UPLIFT-Runde, vielleicht Teilnehmer, die besonders hervorstechen und über die Ihr sprechen könnt bzw. wollt? Oder etwas oder jemand aus dem letzten Jahr?
Robert Dillge: Da gibt es viele Highlights! Zum einen ist kürzlich der Special Batch #10 vom Ignition-Accelerator zu Ende gegangen, den wir gemeinsam mit dem digihub Düsseldorf/Rheinland durchgeführt haben. Durch diesen Batch konnten wir gemeinsam die Ideen der Startups (weiter)entwickeln und haben dadurch auch Partner für unser Programm gewinnen können.
Zudem haben wir diesen Frühling den „Klimagriff“ von der Firma SMART-KLIMA aus Solingen vorstellen können – also ein Produkt hier aus der Region. Dieser smarte Fenstergriff misst bestimmte Werte wie CO2 Gehalt, Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Raum und kündigt an, wenn gewisse Schwellwerte überschritten sind und dies gesundheitlich bedenklich ist. Dann muss gelüftet werden. In der aktuellen Lage ein passendes Produkt, welches wir mit Vodafone vernetzen dürfen. Dabei freut uns vor allem, dass unser Düsseldorfer Partner IOX gemeinsam mit uns am Produkt gearbeitet hat. Quasi eine Co-Creation mit dem UPLIFT-Ökosystem.
Startup_dus: Ihr seid quasi Dauergast bei der Startup-Woche – welche Veränderungen in der Startup-Szene hier in Düsseldorf habt Ihr beobachtet? Und wo seht Ihr noch Potenziale?
Robert Dillge: Als Düsseldorfer Unternehmen bzw. Programm lassen wir uns die lokale Unterstützung nicht nehmen. Was wir wahrnehmen, ist, das regionale Streben nach der nächsten Stufe für Startups – nämlich ein Scaleup zu werden. Düsseldorf hat schon einige große Erfolgsstories hervorgebracht, aber da geht sicher noch mehr. Deshalb begrüßen wir die Entwicklung, dass Startups sich zu Scaleups entwickeln und unsere Region somit wirtschaftlich stärken.